Vorsession 2009/2010

Das zweite Jahr

Vorwort

Es war ein super Zug. Aber nicht nur das, selbst die Vorbereitungen haben einfach Spaß gemacht. Alle haben kräftig mit angepackt.

Mein besonderer Dank geht an den Chris!

Obwohl von vornherein klar war, dass er nicht im Zug mitgeht, war er bei fast allen Treffen dabei, hat Kostüme genäht, den Wagen mit gebaut, hat sich um die Anmeldung gekümmert und die Wagenengel besorgt (und das sehr kurzfristig, da er gar nicht wusste das er das machen sollte).

Von dieser Stelle aus ein ganz dickes Dankeschön.

Der Zug

Und der Weg dahin

Wie schon mal erwähnt, noh dem Zoch is für dem Zoch ( nach dem Zug ist vor dem Zug, für alle zugereisten).

Also begann die Planung für den Zug 2010 schon sehr früh, etwa Aschermittwoch 2009. Die meisten von uns (auch ich) machten sich da schon ihre Gedanken für den nächsten Zug.

Nach unserem bomben Erfolg 2009 musste natürlich wieder was besonderes her. Wann immer man sich traf, wer auch immer, es wurde überlegt, spekuliert, diskutiert und alles wieder über den Haufen geworfen.

Den ersten Erfolg verbuchten wir bei unserem ersten traditionellen Sommergrillen. Natürlich mussten wieder schatz un rut (schwarz und rote) Kostüme her. Da wir auch auf der Suche nach Kostümen waren, die man auch mal auf einer Sitzung anziehen kann, ohne das gute Kölsch wieder auszuschwitzen, durften diese auch nicht zu warm sein (wie die Hühner-Kostüme). Sie sollten aber auch so groß sein, das man (und vor allem Frau) noch warme Klamotten drunter anziehen kann.

Da saßen wir nun (schon wieder) und überlegten, diskutierten und stritten (wie bitte? Streit?? Nicht bei SuR!!!) Nachdem das eine oder andere Kölsch, aber auch mal ein Wasser (danke, Tante Inge!) den Besitzer gewechselt hatte, kam uns die Idee: Muskel... äh Musketiere! Was für eine Wahnsinns-Idee. Alle Voraussetzungen waren erfüllt. Dünn und weit, schwarz und rot.

Zwischendurch ist auch noch ein neues Mitglied zu uns gestoßen. Die Freundin vom Chris, et Carmen, hat es sich nicht nehmen lassen und hat bereitwillig den Anmelde-Schrieb unterschrieben (nach langem zureden von Chris, Simon und mir).

Die Suche nach dem Motto wurde auf später vertagt, da einige von uns nach Hause wollten (hätte fast `danke, Tante Inge´ gesagt, aber die war bis zum Schluss da, Wasser machts möglich).

Das nächste Treffen war in Lohmar beim Präses un singer Fründin (Thomas und Fine).

Die zwei hatten schon im Internet recherchiert. Unzählige Kostümvorschläge standen bereit, es waren verschiedene Säbel und Hüte fotografiert worden und das Chili war ausgezeichnet.

Einige von uns konnten sich an der Aussucherei leider nicht beteiligen, da ihre ganze Aufmerksamkeit von dem kleinen Moritz (Florian) Berger in Anspruch genommen wurde, so dass die ganze Arbeit an den anderen hängen blieb (danke, Tante Inge!). Die anderen allerdings waren sehr produktiv.

Die einen kümmerten sich um die Kostüme, der Ändi und ich kümmerten uns um dat Desing vun dem Waare.

Wo wohnt nämlich das gemeine Musketier? Richtig, in einer Burg. Also musste eine Burg her. Es wurden Skizzen angefertigt, die alleine schon ihr Geld wert waren (meiner Meinung nach). Aber irgendwie sind die nicht mehr aufzufinden.

Da ich dieses mal fahren musste, war nichts mit Kölsch trinken, so dass ich auch noch meinen Bruder (Simon) nüchtern ertragen musste. Was für ein Opfer, und das alles für den Verein!

Wie dem auch sei, nach reichhaltigem Mahl (wie gesagt Chili mit Brot, Kuchen und Kaffee) war dann endlich klar wie die Kostüme aussehen sollten. Roter Umhang, auf der Brust unser Wappen, die Ränder mit goldener Girlande benäht, darunter ein weißes Hemd mit Spitzenkragen und Spitzen an den Ärmeln, schwarze Schuhe und schwarze Gamaschen. Hut und Säbel waren auch klar.

Nun ging es ans besorgen. Stoffe, Girlanden, Hüte, Säbel und Schnittmuster kaufen sich ja nicht von alleine. Wieder einmal waren T&F zur Stelle und kauften was das Zeug hielt.

Beim nächsten Treffen war alles in Arbeit.

Dieses Treffen fand bei Corinna und Martin (nicht ich, der andere) statt. Hier wurden die ersten Muster (von Fine entworfen) vorgeführt. Klum und Co. waren nichts im Vergleich zu unseren Models. Wir hatten viel zu lachen, was vielleicht auch an dem einen oder anderen Kölsch lag (ich musste nämlich nicht fahren!)

Genau so wichtig und dringend war die Wahl des Mottos. Mottos gab es viele, aber nur eins konnte passen. Also Brainstorming (Gehirnstürmung) für alle. Nachdenken bis die Synapsen platzten, bis uns der Draht aus der Mütze flog. Es dauerte eine Weile, aber nach einiger Zeit kam es uns dann:

Musketier, die janze Sippe, mer bekämpfe jede Jrippe.

Super, grandios, einfach klasse. Wat mer su künne, dat künne mer jod. Dann kam das nächste Problem. Wie sollte das Schild aussehen? Jetzt war ja gerade die Schweinegrippe aktuell. Was lag also näher, als ein Schwein in unser Kostüm zu stecken? Nichts! Super. Da wir 2009 als Hühner verkleidet durch Kürten liefen, und es ja auch die Geflügelgrippe gibt, nahmen wir uns ein Huhn, rinn in dat Kostüm, zum Schwein un fädich. Grandios. Aber Die Musketiere, so wie wir sie kennen, laufen ja immer zu dritt auf (einer für alle usw.). Da uns auf Anhieb keine weitere Grippe einfiel, und Grippeviren in unserem Kostüm einfach schei... doof aussehen, dachten wir, zur Not bekämpfen wir auch BSE. Also her mit der Kuh, in dat Kostüm, zu den beiden anderen un fädich. Einfach klasse. (Für die jecken Tierfreunde: die Tiere sind nur gemalt worden. Also bitte nicht den Tierschutzbund informieren.)

Bei dieser Gelegenheit bekamen wir so ganz nebenbei zu hören, das unsere Cousine Silke ihren Markus heiraten werde. Wir waren alle erfreut, da Hochzeiten ja zu unserem Verein gehören wie Öllich zur Schweinemarmelade (Zwiebeln zum Mett).

Gemalte Tiere, was für ein unterfangen.

Tut Euch (und mir) den gefallen und malt mal Schwein, Huhn und Kuh, in Karnevals Kostümen mit gekreuzten Säbeln. Die Bilder könnt Ihr an unsere Internetadresse schicken (die selbe, auf der Ihr diesen Text seht). Das beste Bild wird prämiert und darf nächstes Jahr mit uns im Zug mitgehen (Kostüm und Kamelle nicht mit inbegriffen).

Bei unseren ersten Versuchen kamen eher Zombies als Tiere raus. Aber Corinna und Fine hatten bald vorzeigbare Bilder vorzuzeigen (was auch sonst). Bis zum nächsten Treffen sollten diese noch ausgearbeitet werden, das beste sollte mit auf den Zug.

Ein anderes Thema bei diesem Treffen waren Schals. Da der Karnevalist als solcher gewohnt ist, im Winter zu feiern, ist er sehr trinkfest (von wegen Frostschutz und so). Es soll aber auch Leute geben (auch bei uns im Verein) die sich das Wetter nicht schön Saufen wollen (oder können). Für diese Menschen sollten Schals gestrickt werden. Soweit so gut. Aber in so einem Verein tritt man ja immer einheitlich auf. Also Schals für alle. Aber wie sollten die jetzt aussehen? Rot mit schwarzen Streifen? Schwarz mit roten Streifen? Und wenn ja, wie breit sollten diese sein? Die Streifen gleich breit oder nicht? Fragen über Fragen.

Die Antworten waren überzeugend und ich denke (also bin ich), in der nächsten Session werden wir Euch das Ergebnis präsentieren. Und jetzt auf zum nächsten Treffen!

Ein Termin für das nächste Treffen war schnell gefunden. Ein kurzer Abschied und bis zum nächsten mal.

Kurz darauf bekamen wir eine Hochzeitseinladung von unserem Cousin Mickes und seiner Tanja. Wieder waren wir froh, gab uns das doch die Gelegenheit, mal außer der Reihe das eine oder andere Kölsch zu schlabbern.

Dunnerweise fiel die Hochzeit genau auf unseren nächsten Termin. Erstaunlicherweise wollten die zwei ihre Hochzeit nicht verschieben (Unverschämtheit), so das wir uns einen neuen Termin suchen mussten. Der wurde dann auch gleich auf der Hochzeit festgenagelt. Treffen bei Silke Sonntags 10.30 Uhr.

Dummerweise (eigentlich nicht) war ich abends noch auf einem Geburtstag, so das ich morgens nicht fahren konnte. Also musste mich der Simon mitnehmen. Das hatte zur Folge, das auch der mal pünktlich da war.

Da waren wir wieder. Berge von Stoff, drei Nähmaschinen (Deja vu?) usw. Ganze Fußballfelder an Stoff wurden zerschnitten (o.k. Tischfußballfelder, aber immer hin) und mussten wieder zusammen genäht werden. Dabei hofften alle auf den Simon, der sich ja letztes Jahr so gut beim Nähen gemacht hatte. Doch der hatte in den Zuschnitt gewechselt, also musste sein Posten neu vergeben werden. Unser Chris erklärte sich bereit, diesen Job zu übernehmen. Was soll ich Euch sagen, er war richtig gut. Irgend wann versagte dann die Nähmaschine, aber bis da hin hatte Chris ne ganze Menge weggenäht.

Tante Inge hat alle Säume mit Stecknadeln zusammen ... na? Richtig, gesteckt. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, das sie fast vergessen hätte zu essen und zu trinken. Man könnte auch sagen, sie hätte es fast versäumt (daher kommt das also).

Fine und Corinna nähten weiter, ich malte die Muster auf die Stoffbahnen und Heike, Silke und Simon schnitten alles zu (Zuschnitt halt).

Irgendwann fiel jemandem ein, das wir für unsere etwas... na sagen wir... kräftigeren Mitglieder größere Kostüme brauchten. Also, kurz die schon geschnittenen Stoffe gezählt und wir stellten fest, alles gut, noch genügend Stoff da. Aber wie das so ist wenn drei Leute zählen, man hat vier Ergebnisse (mindestens). So kam es dann, das irgendwer schrie: „Wir brauchen noch ein kleines Vorderteil!“ Thomas und ich waren uns zwar sicher, das es genug gab, aber die Damen in der Näherei waren anderer Meinung. Also wurde noch ein kleines Vorderteil zugeschnitten und alles passte.

Zwischen durch kam die Frage nach dem Mottobild auf. Fine und Corinna hatten ihre Entwürfe noch mal überarbeitet. Beide sahen super aus, wir konnten uns mal wieder nicht entscheiden. Fines Bild machte dann das Rennen, weil das schon in ihrem Rechner gespeichert war. So, das war dann auch geklärt.

Da der Tag sich gegen Abend neigte (wie poetisch) wurden die zugeschnittenen Stoffe auf die Näherinnen verteilt und ein nächsten Treffen anberaumt.

Da der Ändi, der Chris und ich eigentlich keine Lust zum Nähen hatten, beschlossen wir, uns um den Wagen zu kümmern.

Wir trafen uns kurzfristig und kloppten den Wagen wieder zusammen. Mein Schwager (Martin) war auch dabei. Das ging alles sehr zügig, war aber auch gut vorbereitet, weil der Ändi die Platten beim Abbau nummeriert hatte. Uns stellte sich nur eine Frage: Wo fangen wir mit der eins an?

Nach kurzem überlegen wurde auch dieses Problem gelöst. Jetzt hatten wir uns aber auch mal ein Kölsch verdient. Nach kurzer Stärkung wurden schnell die Platten dran geschraubt (sogar alle richtig rum) und dann war der Wagen auch schon fertig. Das bemalen sollte in einer Scheune passieren, weil kein Regen und so.

Nur gab es keinen Regen. Der Winter kam, und mit ihm der Schnee.

Zwischen all den Terminen musste auch noch eine Kanone für unseren Wagen... äh, die Burg gebaut werden. Das Material dafür wurde schon seit Wochen gesammelt. Alte Zeitungen gibt es ja wie Kamelle an Karneval. Ein oder zwei Pappröhren hat man auch zu Hause rumliegen und Tapetenkleister war schnell angerührt. Also haben sich Corinna, der Simon und ich (säht dä doof) mal getroffen. Ihr glaubt gar nicht wie viel Spaß das machen kann. Es gibt ja Witze und dumme Sprüche mit und über Rohre, es ist der reine Wahnsinn. Angefangen mit „ was für ein dickes Rohr“ bis „ reib nicht soviel, das gibt krumme Finger“. Die meisten der Sprüche kann ich hier aber leider nicht wiedergeben, es ist ja noch keine 23.00 Uhr. Gut das wir drei Geschwister sind, man könnte ja sonst was denken.

Nach kurzen 60 Minuten (kann auch ne Stunde gewesen sein) oder etwas mehr war die Kanone fertig. Jetzt noch trocknen lassen, anmalen und lackieren und ab auf die Burg.

Der Nähtermin der Damen (und unser Wagen Bemal-Termin) rückte immer näher und als es soweit war, war der Ex-Hühnerstall komplett eingeschneit. Damit hatte Petrus die Wagenbau-Kolonne zum Nähen verdonnert. Su ne Driss, su ne Driss, su ne driss.

War aber gar nicht so schlimm. Die Damen hatten noch genug zu Nähen und so stand ich erst mal nur rum (oder Cognac). Da wir noch einen Zuggast hatten, musste noch ein komplettes Kostüm her. Meine Bedenken, das wir zu wenig Stoff hätten, wurden schnell in den Wind geschossen, als ich zu hören bekam, das wir ja nur noch die Ärmel und ein Rückenteil zuschneiden mussten. Auf wundersame Weise gab es nämlich ein Vorderteil zuviel (komisch, da lässt man die Dinger nur einen Augenblick alleine und zack... einer mehr). Ich hab dann die Ärmel und den Rüchen aufgemahlt und das Zuschneiden in Auftrag gegeben. In der Zeit konnte ich ein Auge auf Tante Inge halten, die ihren Platz an der Nähmaschine sehr oft im Stich ließ um sich mit anderen Sachen zu beschäftigen. Ich musste ziemlich oft hart durchgreifen. Ich kann auch böse sein (aber nicht lange).

Dann kam irgend wer (ich glaube Fine wars) auf die Idee, mir die Gamaschenfrage zu aufs Auge zu drücken. Damit hatte sich ja noch gar keiner beschäftigt. Also musste ich erst mal überlegen und dabei auf Tante Inge aufpassen. Ich war etwas überfordert. Glücklicherweise kam da der Simon (natürlich zu spät). Der übernahm den Tanten-Aufpass-Job sehr gerne.

Jetzt wieder zu den Gamaschen. Überleg, überleg, überleg. Wie groß, wie lang? Keine Ahnung! Ich brauchte mehr Details, ich brauchte Maße. Ich hab dann mal bei mir Maß genommen, also an meinen Waden. Die Maße schnell auf ein altes Handtuch übertragen und nähen lassen. Bei mir hat es gepasst. Zugegeben, meine Hose passte auch nicht mehr darunter, aber ich war auf dem richtigen Weg. So, jetzt brauchte ich ein paar Vergleichsmasse. Und so hab ich dann bei allen Anwesenden die Waden gemessen. Und was stellte ich da fest? Die zierlichsten und schlanksten Waden hatte ... na, wer wohl? Ich, natürlich. Wir einigten uns dann auf ein Mittelmaß (ohne mittelmäßig zu sein), was das Zuschneiden erheblich erleichterte. Mit Silkes Hilfe hab ich dann ein Muster aus Pappe zurecht geschnitten, und zusammen haben wir alle Gamaschen ausgeschnitten. Für das zusammennähen waren Fine und Corinna dann zuständig.

Der Tag ging zuende, die Arbeit aber nicht, und so teilten Corinna und Fine sich den Rest auf und nahmen die Arbeit mit nach Hause.

Die Kostüme waren also in guten Händen. Was aber war mit dem Wagen? Nun, es hört ja auch mal auf zu schneien. Und als dann auch noch die Straßen einigermaßen freigeräumt waren, schafften wir es, den in die Scheune zu bringen. Wie aber anmalen?

Unser Thema war ja die Burg. Die Form dazu wurde uns von dem Wagen vorgegeben. Wie sieht denn so eine Burg aus? Gemauert aus Bruchsteinen, mit Fugen dazwischen. Alle einverstanden? O.k. Und wie sieht so eine Bruchsteinmauer aus? Da gingen die Meinungen dann auseinander. Der eine sagte grau, der andere braun, der dritte beige. Und alle hatten irgendwie recht und lagen auch daneben. Denn wie jeder weiß sind die Steine in so einer Mauer alle unterschiedlich in Form und Farbe. Das machte die Sache nicht gerade einfacher. Also verschoben wir dieses Problem auf später.

Wir hatten uns nämlich überlegt, das Fachwerk vom letzten Jahr nicht zu übermalen, da man so was ja immer mal gebrauchen kann. Aber wie? Die Idee kam vom Ändi. Schnell ein paar Sperrholzplatten besorgt, dran geschraubt un fädich. Jetzt war unser Wagen braun. Als wir uns unser Werk dann so ansahen (bei einer Flasche Kölsch) kam uns der Gedanke, das die Fugen in so einer Bruchsteinmauer auch gut braun sein könnten.

Super Idee, brauchten wir ja jetzt nur noch (nur noch?) die Steine zu malen. Steine. Wie schon gesagt sehen die Dinger alle unterschiedlich aus. Aber wir waren ja topp motiviert, hatten eimerweise Farbe (sogar verschiedene Farben) und wir hatten sogar verschieden große Schwämme (irgendwann mal Karneval gefangen). Jetzt ging es ans Farben mischen. Steine in drei Farben war der Plan. Also schnell drei Eimer geholt und zack... da hatten wir schon das nächste Problem, es gab natürlich nur zwei Eimer. Egal, dann halt nur zwei Farben. In jeden Eimer einen Schuss weiße Farbe, den einen mit schwarzer, den anderen mit brauner Farbe vermischt. In dem einen Eimer war danach ein schönes grau, in dem anderen ein Farbton den keiner kannte. Kein Problem, mehr braun. Es wurde nicht besser. Mehr braun? Ging nicht, keins mehr da. Was tun sprach Zeus. Nach dem wir auch noch den letzten Rest aus der Flasche gepresst und die dann auch noch ausgespült hatten, mussten wir die Farbe verwenden. Der Farbton war ungefähr Kinger kakken jell (gelb wie Kinderkacke).

Egal, es musste weitergehen. An einer kleinen Eck wurde angefangen zu malen. Und nach so circa sieben bis zehn Steinen in den verschiedensten Farben (eben zwei) und mit Sperrholz braunen Fugen mussten wir sagen: „Hey, das sieht ja gar nicht so schlecht aus!“ Zugegeben, im ersten Moment haben wir uns das ganze vielleicht ein ganz kleines bisschen schön geredet. Dann haben wir angefangen, wie wild und kreuz und quer die Steine zu mahlen, beziehungsweise mit den Schwämmen zu tupfen. Der Chris mit dem großen Schwamm nahm das schöne grau, ich mit dem kleinen die andere Farbe. Unser Ändi nahm sich eine Farbrolle und fing an, große Steine zu machen. Zuerst mit grau, dann mit der Farbe aus dem anderen Eimer. Dieses Tupfen mit den Schwämmen ging ganz gut, aber nach gefühlten viereinhalb Minuten sahen unsere Hände auch aus wie die Steine, grau und ... nicht braun. Nur der Ändi war noch ganz sauber (deshalb also die Rolle).

Nach und nach füllten sich die Lücken und unsere Mauer sah nun wirklich klasse aus. Dann kam irgendwann mal der Simon (wie immer zu spät) und wollte auch mithelfen. Super Idee, gmBh (geh mal Bier holen). Als das dann erledigt war durfte auch er „mitmauern“. Ich hab mir das dann kurz angesehen und für gut befunden. Also konnte ich mich mit dem Ändi um die Zinnen kümmern (keine Burg ohne Zinnen). Schnell ein paar Holzreste zurecht geschnitten, zusammen geschraubt und ab zum bemalen. Nachdem alles bemalt war, war der Wagen fertig. Werkzeug sauber machen, Kölsch austrinken (gaanz wichtig), aufräumen und ab nach Hause.

Und wie das so ist, die Zeit vergeht wie im Flug. Schon stand Karneval vor der Tür. Letztes Treffen Samstags vor dem Zug. Ballons aufpusten, Wappen montieren, Wagen beladen, Zinnen befestigen und letzte Deko.
........[weiter beim Zug]

von Martin

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